Daimonotechnik

Daimonotechnik ist, ganz generell gesagt, ein Entwicklungssystem und eine Entwicklungsmethode, die in der Anwendung der Prinzipien der Evolution selbst besteht.

Diese allgemeingültigen Prinzipien wurden sowohl von Darwin als Prozesse der biologischen Evolution identifiziert, als auch von dem Physiker Lee Smolin, der die Entwicklung des Universums im Rahmen einer ‚kosmologischen Natürlichen Selektion‘ beschrieb, und auch von Niklas Luhmann, der sie als wesentlich für die Bildung von Sozialsystemen erkannte.

Diese evolutionären Prinzipien führen nicht nur zu einem 'Selbst' und einem 'Bewusstsein', sondern damit einhergehend auch zu Verhalten, Weltsicht, Weltentwurf und der phänomenologisch so erfahrenen 'Welt der Form' als Ganzes.

Die Daimonotechnik besteht in der (reflexiven) Anwendung eben dieser Prinzipien auf den Geist, die Psyche und das Bewusstsein. Sie ist in diesem Sinne eine prozessorientierte Entwicklungsmethode des menschlichen Bewusstseins.  

Weil sie insofern allgemeingültig ist, kann sie auch in jedem Lebensbereich des Menschen angewendet werden.

Das heißt auch: Jede Entwicklung und jeder Lernerfolg, den ein Individuum jemals in irgendeinem Lebensbereich erfahren hat, bestand darin, dass es bewusst oder unbewusst die evolutionären Prinzipien des Geistes selbst angewendet hat.

Und: Jeder Misserfolg und jede Entwicklungsstagnation resultierte daher, dass die Anwendung dieser evolutionären Prinzipien scheiterte.

Die bewusste Anwendung dieser evolutionären Prinzpien nenne ich Daimonotechnik.

Daher ist Daimonotechnik für jeden: Für den Spirituellen, den Psychologen, für den Banker, den Arzt, die Mutter, den Zahnarztgehilfen und die Försterin, die Prostituierte, den Schöffe und die Priesterin.

Wir gesagt können wir unseren Weltentwurf, Weltsicht und Formwelt nicht von der Autopoiese und den Entwicklungsprozessen der Psyche selbst trennen. Die Veränderung des einen resultiert notwenigerweise die Veränderung des Anderen. Wenn Freiheit sich dadurch auszeichnet, dass wir Freiheit von unseren eigenen inneren, zuweilen unbewussten Prozessen erlangen, die unser Verhalten determinieren, so ist die Daimonotechnik das Werkzeug der Freiheit, denn sie besteht in den bewusste Anwendung jener evolutionären Prinzipien, durch die wir uns nicht nur entwickeln, sondern durch die wir zu unserem Verhalten wie auch zu der Welt und dem Weltentwurf kommen, den wir als den unsrigen identifizieren.

Die Daimonotechnik selbst basiert auf zwei Säulen, und wiewohl beide Säulen die Fähigkeit haben, das Ganze zu tragen, kann nur die Symbiose ihr volles Potential entfalten.

Die erste Säule konstituiert das „Agenz“, und wir sprechen hier von der Anwendung der oben erwähnten evolutionären Prinzipien des Geistes.

Die zweite Säule konstituiert die ‚Kommunion‘ und besteht in der Konstruktion des und Kommunikation mit dem Genius (griech. „Daimon“), einem Teilselbst des Geistes – so wie auch ‚Es‘, Ich‘, Über ich‘, ‚das innere Kind‘ oder ‚der Kontrolleur‘ konstruierte Teilselbste des Geistes sind – welches uns Informationen darüber geben kann, wie und in welche Richtung wir uns weiterentwickeln können/sollen.

Nur durch diese beiden Aspekte – dem Agenz und der Kommunion der Daimonotechnik – erlangen wir die Fähigkeit, unserem evolutionärem Potenzial gerecht zu werden.

Tom AmarqueComment